"Aus der Gradwanderung zwischen Nihilismus und dem Drang nach Oberflächlichkeit, kann ein nicht ungefährlicher Selbstmordgedanke entstehen." "Das ist wohl wahr."

"Der Tod ist an und für sich die erotischste Sache der Welt...", Dugal fiel ihm ins Wort, "und Faschismus ist sexy, nicht wahr ?"

"Okay, zwei große Alt."

"Für mich auch zwei!"

"Als er aus seinem Tagebuch las, war ich an einigen Stellen ziemlich beeindruckt" "Tja, faszinierende Atmosphäre umgabt den Narren, der da konzentriert zuhörte. Doch die Worte die er von sich gab, hätte er mir ruhig vorenthalten können." "Immerhin gab es auf Lau Bier, du warst so voll, das du mit dem Stuhl umgekippt bist. Der einzige im Auditorium, der verständnisvoll grinste, war Harry Rowohlt selbst."

"Arsch lecken on the rocks! Komm, wir nehmen auch noch zwei Hirntod."

Es war im steirischen Herbst Ende der Achtziger, K. du Schöne, ich muß weichend dichten, ggf. vom Schloßberg niedersehen, in einem Liebeundluftholzhaus, als es an der tragenden, wenig verfaulten Wand, krachte und kratzte, die Frau mußte glauben, jeden Moment stürze das Haus ein. Hinein brach das Maul eines Eisbären, mitten durch die Scheibe. Wunderbar zähnefletschend, gierig, leidlich gefährlich. Im Fernseher ein Interview mit Laibach in Trachtenjankerln, entweder deutsch oder englisch über Mitteleuropa philosophierend, der niederländische Fragemann überspielt seine Verwirrung. Es dauerte keine 7 Tage, ehe das Tier mißmutig davontrottete, den Holzrahmen des Fensters um den Kopf gequetscht, Blut an Wange und Stirn, zu hören das Murmeln eines Verirrten. Autoren aus Vielvölkerzusammenlegungen sprachen gefangen über die Diskussion um die Postmoderne, über poetische Konzepte und Schreibtechniken. Dazu Musik aus dem cuvverchzradhiu. Niemand referierte über die kommende Katastrophe, angekündigt in Fußballstadien, die bald einen greifbareren und medienunwirksameren Blutsog vertreiben sollte. Vertriebsbüro Balkan.

"Warum hast du mich mit einem Säufer und einer kleinen Schwe-

ster allein gelassen ?" (Cliff Barnes, der moderne Donald Duck)

Und dann war da auch noch dieser schrecklich langweilige zweite Golfkrieg, die Welt um dich herum berufsbetroffen, aber noch nicht ganz vom Virus der political correctness zerrüttet. Dafür mußte er sich dem ganzen per Befehl nähern und fand es Grass-lich. Doch er tat es. Und zugegebener Maßen gerne. "Köln, die Stadt Heinrich Heines", rief er und niemand wollte ihn zu einer Privaten Contrahage animieren wie später in Innsbruck, als er von Graz schwärmte. Es ist krank. Es ist kalt. Es ist schlecht. Es ist Antiamerikanismus. Es ist Krieg. Nach dem tiefen Inhalieren einer Zigarette sonderst du deinen "Köln-Dreck" ab.

Farben + Leben von Connor Mc Hek. Erotischer Neostalinismus klick- Giftgas liefernd liefern sie den Tod. Tel Aviv- so ist das Leben. Hauptsache die Kohle stimmt. Gut! klick-Schmerzende Ohren. Kälte. Krampfhaft versuche ich nachzuvollziehen, warum die Brücke beeindruckend sein soll. Sie ist es nicht! Philoso-Fische schwimmen unter der Brücke. Krank und Frei! Das Mißtrauen gegen Deutsche ist wieder da. Besser als Langeweile .klick- Höhenangst, Höhenangst, Höhenangst, weg von der Brücke ...klick- Frieden und Menschenrechte sind für Verlierer! kri- kra- kru "Schande- schande- you create a new Hitler!" jeder so, wie er mag klick- Du springst vom Dom "free Lithuania- wir haben sie nie ernst genommen", schreiend. Du landest in einem Glas Intoleranz. In den Fängen ... Domplatte ... Früh. Raus auf die Domplatte. Farben und Leben. Und ICH liebe ihn doch, diesen Lemurenstaat! Gefängniszelle Beziehung, "Scheiße" schreiend, scheiße. Klagemauer aus Pappe. papp-papp-papp-papperlapapp! MEHR GAS FÜR ÖL. KEIN ÖL FÜR BLUT. Pappmauer aus Klagen. Besoffener Fatalismus ist erlaubt! Scheißegal - ertrinken - Früh - es ist früh. Da ist der große dicke Kopf eines riesigen arabischen Minderwertigkeitskomplexes. Leute 2. Klasse !? aufgehoben - -Gespräch - ein besoffener Penner will mir ein Gespräch aufdrängen - mir wird ganz schlecht - es gibt keine Zuhörer klick- Jesus zwinkert mir blutüberströmt auf Plastik zu. Scheiß der Hund drauf. Es lebe die Geschmacklosigkeit. Du sinnierst über den eventuellen perpetuellen Drogenmißbrauch von Aufsichtspersonen. Ein Meer in Flammen. Augen sehen Menschen - Hände bedienen Waffen - Auch in Köln- Leider mach' ich die Mark nicht- Scheiße was?

Und doch erschien ihm England faustischer. Und auch Diogenes liebte es, vor Publikum zu onanieren. Dies alles war aber noch nichts gegen die Bettlerin, die er noch als Kommilitonin in Erinnerung hatte: Sie trug einen Insignien-Kommunikator als Nasenstecker. Da brauchte man keine knallharte Nerven, sondern ein gutes Immunsystem.

Hier das "Kartenhaus"!

"... and your prejudice won’t keep

you warm tonight", Morrissey 1984

Elektrolyte tritt auf. Vier Uhr morgens, Theke: "Hier der Text von Negerschwachsinn in der Ostzone". Gegen die Mauer in den Köpfen, aber für Überzeichnungen. Schloß Grypsholm darf alles.

Ein weiterer Tag, der versaut wurde. Erst Multiversum Rheinland- die, die man auf der Straße traf sprachen weder deutsch, rheinisch, noch niederländisch. Geplant: der Besuch eines Lichtspielhauses. Auf dem Weg dorthin schleichen nach zehntausenden zählende Jugendliche durch die Straße, weitbehost und mit falsch herum aufgesetzten Schlagballkappen. Liderlich. Und dann erst noch der Film, der alle guten alten Werte Connors über’n Haufen warf. Da hatte er schon den Tode Klaus Kinskis einigermaßen weggesteckt und dann das! Das die Vampire alle homophil waren und lange ungepflegte Haare hatten war bedauerlich aber wohl die Modernisierung des Stoffes. Das sie sich an kleine Kinder ranmachen, wird in den Talk-Shows schon um 15 Uhr gebracht. Das dieses untote Kind sich eine unglaublich schöne kaffeebraune Mulattin gebissen hatte, die ihrer Schönheit versteckt zwischen Puppen des Kindes beraubt wurde und vor sich hingammelt, wird vermutlich nur eine Hälfte des Publikums richtig bedauert haben. Doch dann das abscheulichste von allem, was ihm nahezu die Tränen in die Augen trieb: Die Zottelvampire waren mit Knoblauch nicht abzuschrecken, Sonnenlicht war auch nicht tödlich und sie trugen Kreuze am Hals. Das Ende. Wozu hatte man sich als Kind Christopher Lee und Roman Polanski gegeben, daraus gelernt und Mittel gefunden, dann doch beruhigt einzuschlafen (z.B. Knoblauch unter dem Kopfkissen und das Geschenk zur Erstkommunion, ein modernes Kreuz aus Bronze mit dem Datum vonner’ ersten Hosteß) um dann so ‘ne Quacksalberverfilmung zu sehen. Mit Ziehen im Bauch das Kino verlassen. Von pc-Vampyren bekam er Krähenfüße.

Zur Beruhigung der Nerven trank er eine Tasse Feuerzangenbowle, süßes, klebriges Zeug, übersäuerter Magen und Tannengrüngeruch. Es wurde einfach nicht besser. Tausende sterben an der Beulenpest.

"Was gross ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist:

was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und

ein Untergang ist." (Fritze, Drittchargierter Franconiae)

Connor las in alten Absonderungen. er konnte sie nicht mehr gelten lassen. Alles war so schlecht geschrieben und zwanghaft. Damals dachte er, er könne schreiben und dies tat er oft. Dann die Leerphase. Und dann kam es vor, daß er nach 4 Wochen eine Idee auf dem Klo hatte, sich kaum den Arsch abwischte, losstürzte und eine seiner Kladden vollschmierte. Die einzige Konsequenz, zu der er sich zwang, war das Tagebuchschreiben. Auch dann, wenn der höchste Erguß eines Tages das Kommentieren der Lokalpolitik oder das Vermerken eines Friseurbesuches war. Er ging auf die Straße, Anfang der Achtziger, zwei Assokinder unterhalten sich:

"Hast Du Pacman?"

"Nein"

"Hast Du Space Invaders?"

"Nein"

"Hast Du Asteroiden?"

"Nee, aber mein Vater hat welche, man wie der sich manches Mal auf

Toilette quält..."

Später wurden sie Hamern Gangstas, und hielten die Lordz für Wixer.

Daphne (Dennoch schwirrte sie herum, die Sternenbotin)

"Stell dich nicht so an, berichte davon."

"Ich schick dir den Text zu. Ich muß unbedingt mal wieder poppen. Alles dreht sich im Moment darum bei mir."

"Geh ma’ ins Chaos, da findest Du bestimmt jemanden für ‘nen one-night-stand" "In Ordnung, ich les’ es dir vor. Hör zu, du Pillemann!"

"You ask me the time/ but I sense something more/ an I would like to give

you/ what I think you’ re asking for/ you handsome devil", Morrissey

Absolute Verwirrung. Dieses Klischee als Ausdruck eines Gefühls. Wo war ich hier? Traum, traumhaft. Sie, die so unerreichbar scheint (wir hatten schon ein paar Blicke gewechselt, herrlich abgegriffen, ne?) kommt zu mir und legt ihren Kopf auf meine Knie. Brauche ich solche Träume? Klare Antwort- ja, sie gaukeln mir Selbstbewußtsein vor. Bis die REM-Phase endet, fühle ich mich gut, stark, befreit. Als sie ihren Kopf auf meine Knie legt, weiß ich, daß sie etwas von mir will. Mehr als eine Affäre. Wie kritiklos anmaßend das ist Wie soll ich alleine die Anfangskonstellation werten? Als in den Sümpfen meines Unterbewußtseins verankerter Aufruf, nein, Befehl, mich von ihr zu lösen? Daphne liegt auf meinen Knien und ich bin Befehlsempfänger. Daphne, du weißt, was ich wert bin. Und diese Umwertung ist einen nahezu unüberwindbare Barriere für mich. Keine Selbstaufgabe mehr, keine Entschuldigungen mehr! Du, mir wird dein Kopf zu schwer. Daphne ahnt es, schaut zu mir auf, wie symbolträchtig, wie ungemein bedeutungsschwanger! Du schaust zu mir auf. Ich bin, ich liebe. Ich bin, weil ich bin. Du sagst, du habest mich schon immer gelebt. Würdest du den Satz in der Realität absondern, ich wäre schockiert. Denken sie bitte jetzt an mein Weltbild! Würden sie bitte jetzt die Schnauze halten! Ich kenne dich. Was für ein idiotischer Satz. Nie kennt jemand den anderen und doch nähern wir uns dieser Illussion. Außerdem kommst du aus einer völlig anderen Welt, aber ich fühle mich aufgrund deiner Absonderung- und wir reden hier nicht über Vaginalsekrete - geschmeichelt. Stolz wie Oscar, aber nicht so schwul. Wir werden unsere Welten nie wechseln können. Schade. Zeitsprung. Sie lebt mit Sicherheit nicht für’s geschriebene Wort. Ich bin widersprüchlich! Aber Daphne erklärt mir ihre oberflächliche Liebe. Watt is’ Traum und watt geschieht in realitas ? Keine verwischten Grenzen mehr. Ich will Klarheit. Ich wollte schon immer mit dir ficken, Daphne. Es wäre ein Fehler, denn mit dir würde ich schlafen. Kein Wunder, daß du sexuelle Phantasien die Phantastereien sind bei mir provozierst- du bist einfach schön! Und dann fällt es mir wieder schwer zu differenzieren. Bitte nochmal Zeitsprung, Bernd Zeitsprung. Ich bin mit dir. Ich war arrogant und sagte dir schon als du deinen Kopf auf meine Knie legtest, wie alles kommen wird. Woher nahm ich dieses Wissen ? Was für ein exzentrischer Traum! ("Stimme aus dem off: Quatsch! Postpubertärer Scheißdreck!") Oder intensive Realität? Jawoll! Dann kommt meine Exfreundin und sieht uns. Keinen Seelenexhibitionismus mehr. Du mit mir, ich mit dir. Bitte, biiiiiitteeeeeeeee- kein prophetischer Traum, bin nicht ganz sicher, ob ich schon wieder so weit bin. Keine Realität- puuuh- Danke du guter Traum. Aber auch danke Daphne. Hat mein Gefühlsleben also wiedermal die Jesusnummer gemacht. Aufgewachsen mit Ruin und der Dummheit zugewandt, danach laßt uns alle streben, Deutschland, farblos Vaterland. Daphne ich liebe dich wie diese zu groß geratene Schweiz. Daphne, ich habe mich immer noch nicht von ihr gelöst. Leerlauf, Leerlauf, Leerlauf. Leere. Ach nein, ich vergaß- WIR befinden uns innerhalb meines Traumes! Aber warum mischt du dich plötzlich ein ? Das kannst du nicht akzeptieren, daß ich hier mit D. bin. Was für eine bemerkenswerte Situation. Sie, Daphne und ich. Alle in meinem Traum. Und ich kriege dich Daphne, ich kriege dich. Ich habe schon die Initiative ergriffen. Ich danke dir nochmal. Was.... DU hast sie ergriffen. Scheiß der Hund drauf. und jetzt bist du eifersüchtig, Ex-Freundin? Siehe oben, Baby. He, was haltet ihr beiden von sexuellen Gefälligkeiten ? Wie- nichts !? Egal, du hast es geschafft, D., der Loslösungsproceß hat begonnen. Die Erinnerungen werden schwächer...kuß du küßt gut sie sieht uns scheiß der hund drauf kei keine verpflichtungen mehr das erste und einzige mal mit dir daphne traum bleibe länger werde doch realität bett braune haut und gleich soviel davon ein rotes wickeltop wie er und ich es wirklich lieben klischees feste brüste und gleich soviel davon tandaradei ich bin frei das leben ist doch kein schlechter witz du bist so schön zwei nackte körper du und ich warum hast du so viele narben an den beinen sollen sie mir etwas mitteilen eine botschaft du bist schön ich liebe deinen körper du bist im traum nicht so oberflächlich wie inner realität fassade ich habe sie dir abgekratzt connor superpads diese schönen beine narbenübersät liebe ich nur deinen körper scheißegal ich habe meine chance vertan dich zu demütigen exfreundin ich bedaure es nicht narben ich"

"Das wird kein Schwein verstehen, Connor"

"Mir doch egal! Ich sondere Schweiß, Blut, Tränen und mich ab- warum dann keine Worte."

"Okay, laß uns was ballern gehen. Am Spielplatz?"

"Inner halben Stunde, ich muß noch zur Tanke, Bier besorgen."

"Doch...ach, ich weiß es nicht. Ist es schon soweit, hmm? Ein Manuskript als Gehhilfe der Normalität, um der Außenwelt den permanenten, eigenen, Wahnsinn zu ersparen, und Meter um Meter an Wahrheit erzwingend, zu vegetieren ?"

"Alles klar. Tschökes."

Am nächsten Tag in der Hochschule, Pause, Kaffe (in 20 Sekunden frisch aufgebrüht), es gab noch Kommilitonen, die ernst nahmen was er sagte:

"Die schweizer Bundesrepublik wird in ihren Grundfesten erschüttert", dozierte Connor, "die östlichen Landschaften gefährden die gute Westinsel, und wenn man dir den linken Arm abhackt, wirst du den rechten nicht mittleren nennen. Es sind die virulenten Traditionen des Preußentums und des Protestantismus, ihre Romantik, der deutsche Irrationalismus und die Todessehnsucht. Damals gab es noch Ideale, egal ob schwarz oder weiß. Das Gebiet der alten Bundesrepublik, die unterschiedliche Nationenaufsaugung mit Frankreich via Europa, ist in seinem Kern eine Mischung aus altem Limesland und katholischer Charlemagne-Mentalität. Adenauer der Große manifestiert, was das Reich meinen Vorfahren immer vorwarf: Das Rheinland hatte teil an der westeuropäischen Entwicklung, an Renaissance, Aufklärung und den 89iger Idealen. Allerdings 1789iger Idealen! Und doch habe ich immer mit Lok Leipzig oder Dynamo Dresden im Europapokal gezittert. Doch ihr wißt es, nicht wenn sie gegen ‘deutsche’ Mannschaften gespielt haben. Es ist auch meine rheinische Zerissenheit, Frankreich, Britannien, die Niederlande, selbst Österreich, sie waren, den Fußball ausklammernd, bis 1989 näher, vielleicht auch New York. Doch - der alte Stechlin blickte nach Osten, nach Rußland, nicht nach Westen. Im wichtigen Jahrzehntwechsel verdammte ich die ‘Ostverschiebung’, ich ging den Meinungsmacher sogar soweit auf den Leim, das ich nach Nordengland schrieb, ich befürchte ein irgendwie geartetes 4. Reich. Heute wäre ich froh, jeder könne seine Provinz als Rückzugszone nutzen, wäre aber eher Deutscher als Bundesrepublikaner. Wir sind keine Franzosen und wir können es auch nie sein."

"Because I was the only one

who ever stood by your side"

Morrissey, "Rubber Ring"

"Reale Person oder Kunstbegriff, meinst Du?"

"Nö, da bin ich wirklich froh drüber, obwohl ich es genoß, im Herbst, wenn’s regnerisch und stürmisch war, im Windberger Wald spazieren zu gehen. Doch da ist er nur wieder- der Frühling. Habe Gummiringgefühle. Die Sonne gaukelt mir einen gewissen Kreativitätsschub vor, die Temperaturen sind wie die Tempelherren goldrichtig. Aber überlege, Dugal- wo sind die guten alten Feindbilder erblieben? Die roten Mongolenhorden sind tot oder zerfleischen sich selber in goldenen Massakern. Total bedauerlich! Wo ist der Platz für die gute alte Polemik geblieben. Auch China, Nordkorea und Kuba wackeln. Meine Träne im Knopfloch ist so klein nicht. Aber wir können wieder konsequent aufbauen. Bientot: L’ etat islamique. Na also! Und eins sag’ ich dir- das alles nur weil mein Afrikaans so schlecht ist. Krk mich am Foffel. Ich ruf’ nachher noch ma’ an um klar zu machen, wann wir uns dort treffen."

"Heyjoouhheunziehjeeijo!"

"Tja, heute ist eben nur noch betroffen-biederes Aufklärerfernsehen à la ‘Peter und der Sozialarbeiter’ angesagt."

Auf der Pharmazeutenfete hörte er alle Gedanken und Gespräche und hatte sie beim Treffen noch präsent.

"Ich lebe in der Realität, aber in meiner eigenen. Ich muß mich vor dieser sinnlosen Gewalt, wo ‘ne Oma für ‘nen Zehner umgelegt wird, wo Banden marodieren, Mädels gegen ihren Willen klargemacht werden und auch gegen TTT, abschotten. Ich brauche diese Käseglocke!

"Nach meinem Wissen wurde das riesige Transportflugzeug ‘Gigant’ im Ostfeldzug eingesetzt." Eine Bemerkung in einem Buch, untertitelt mit "Ein Gladbacher Soldat."

"Wie habt ihr euch kennengelernt?"

"Nun, wir mögen beide Pernod"

"Sie silberzüngiger Teufel!"

"Schwer glaublich, daß Papier einfach Arbeitsmaterial sein kann, das nach Gebrauch nicht auf der Rückseite nochmal genutzt oder archiviert wird, sondern wegge- und verworfen."

"Und- engagierst du dich noch in der Politik?"

"Nicht mehr in der Bundesrepublik."

"Können sie Investitionen im Osten empfehlen?"

"Ja, wenn sie gute Anwälte haben."

"Ob du Kohle hast oder nicht, niemand sollte von einer anderen Hand gerichtet werden, als von der eigenen. Könntest du das Sesamstraßenleben Oscars führen? Kynismus ist nicht besser als andere Ismen und doch ist deine Herztonne groß und größer geworden."

"Ich will es nicht."

"Du könntest ohne es nicht bestehen."

"Es ist die Entdeckung der sachsen-anhaltinischen Langsamkeit, mit einem verspielt-apokalyptischen Lächeln auf den Lippen."

"Wenn du meinst."

Auch Connor spielte auf der Klaviatur des öligen Charmes und sagte zu der Rothaarigen mit den blauen Ohrringen:

"Du hast mich grad’ geblendet, diesmal nicht mit deiner Schönheit, sondern deiner Uhr!"

"Wer hat Angst vor Beowulf ?"

"Genau! Grendel mußte die Rolltreppe herauffahren, um in die Hölle zu gelangen."

Es war ein schrecklicher Abend und doch ging Connor als einer der letzten, wie immer von der Angst geplagt, etwas zu verpassen. Das Frühstück um fünfzehn Uhr zudem Duncan geladen hatte, war anmutiger.

"Hier, schau’ watt ich geschrieben hab. Kam druff als ich ‘ne Krieg-der-Sterne-Figur im Regal im Suff anjeguckt hab."

"Laß uns Lambrusco holen und danach kannste’ mir den Dreck vorlesen"

"Maybe him, maybe her" (Robert Smith im niederländischen

Fernsehen bei der Ansage von "Why can’ t I be you", 1987)

"Dekadente Agonie eines Befehlsempfängers. Die Zwillingssonne blendete ihn. Ein am Boden liegender weißer gepanzerter Soldat. Den linken Arm streckt er nach oben Die Uhr muß gestellt werden. Er trägt eine weiße Maske, unter der seine, durch den Niederschuß gepeinigte Gestik nicht zur Geltung kommt. Das Hoffnungs-Los gezogen. Von weitem rief jemand mit weinerlicher Stimme: ’Connor, Connor!’ Der gepanzerte wird nur ein Name auf einer Verlustliste sein. Der rechte Arm ist gerade vom Körper weggestreckt, in der naiven Hoffnung die Schmerzen ein wenig zu lindern, sie erträglich zu halten. Wie aussichtslos! Du Naivling, vergessen, alleine, Schmerzen. Nur noch eine, dem biologischen Tode nahe, weiße Spielfigur. Die anthrazitblaue todbringende Waffe liegt zwanzig Zentimeter von ihm entfernt. Wenn er schon niemand anderen mehr töten könnte, dann wenigstens sich selbst. Er erreicht sie aber nicht. So ist er seinen Gedanken hilflos ausgeliefert. Ein Rebellenschuß streckte ihn nieder. Rebellen. Ob der Gepanzerte von der Sache überzeugt war, für die er kämpfte, wird der Rebell, die Rebellin nie erfahren. Sie streckten ihn nur nieder. Er war das Arschloch, das das System verkörperte. Todeskrampf. Vielleicht ereilt ihn der Tod. Vielleicht nicht. Er wird die Personen, die ihn in diesen Krieg schickten, nicht mehr zur Verantwortung ziehen können. Hinter der weißen Maske ist ein Kopf. Dort müßten Gedanken sein. Er wird eventuell hinterfragen, ob es nötig war in einen Krieg zu fliehen, von dem er nicht wußte, ob es sich lohnt dafür zu sterben. Lohnt es sich für irgendeine Sache zu sterben ? Sterben ist so eine unangenehm endgültige Sache. Wieder ist so etwas wie ‘Connor’ zu hören. Der Soldatenlakai hat beide Beine ausgestreckt, wiederum in der trügerischen Absicht, die körperlichen Qualen so gering als möglich zu halten. Es war wohl nur eine Reaktion des Leibes, diesen total zu entspannen, um die Pein zu ertragen. Beherrscht der Körper den Geist? Wäre es nicht das beste gewesen, einfach ohnmächtig zu werden? Jetzt ist er es, geistig. Die Ohnmacht gegenüber der Ideologie, die er sich kritiklos hat diktieren lassen. Es liegt sich schlecht auf unebenem rosa Untergrund. Sekunden können ein ganzes Leben verändern. Ein paar Sekunden vorher stand er noch, bereit zu töten, das er neutralisieren nannte. Von geschickt propagierenden nichtkämpfenden Machthabern in die Schlacht entsandt. Er trug seine Waffe wie eine Krone, hoch über dem Kopf. Als Zeichen seiner ihm kurz verliehenen Macht. ‘Connor, Connor’. Die Stimme kam näher."

"Betroffene Scheiße! Du interessierst dich noch für Frauen, oder" "Ich glaub’, du hast recht. Gib mich ma’ dein Einwegfeuerzeug. Als ich jung war, sympathisierte ich mit der törichten Rebellion. Jetzt bin ich auf der richtigen Seite. Wie gerne hätte ich Lord Darth Vader gedient." "Mensch, Connor, nich’ direkt in Sack und Asche gehen, so sind sie, die Sünden der Könige. Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein. Prost!"

Er setzte noch einmal die Stahlmiene des herben Ledermannes auf. Danach lagerte er die Lakritzschnecken im Kühlschrank neben dem Harzerroller, es würde wieder das alte Lied vom Durchfall werden. Er nahm die zweistündige Analogfahrt in Kauf um zu ahnen, daß die Leute zum betrinken dort nicht besser sein werden, gerade in der Nähe des Lufthafens.

Der Rhein-Main-Burschenschafter mischt sich ein, sagt, "Nationalismus ist doch friedensstiftend. Wer sein Land liebt, achtet auch andere Länder"

"...und zwingt ehemalige Nachbarn, sich gegenseitig den Sack abzubeißen. Danke nein!", erwiderte Connor.

"Du weißt einen Scheiß!"

"I degree today that life is only taking and

not giving / Frankfurt is mine and it owes

me a living...", nach Morrissey

Frankfurt ist mein! US-amerikanische Militärgeistliche in Tarnanzügen in einer "Frankfurter" Imbißbude. Außer den beiden caucasians bin ich der einzige Weiße dort. Doch da gibt es Zwiebelringe, wie sie weder in Mönchengladbach, Koblenz oder San Francisco denkbar sind. Und weiter- Gedankensplitter an einen Neuen Englischen Film.

"Ich muß auf ein schwules Rettet-die-Ozonschicht-Barbequecue"

"Du heterosexistischer Schleimer"

"Du meinst Marx war eine phillipinische Lesbierin?"

"Ist dir eigentlich der Unterschied zwischen Sex und Sumoringen klar?"

"Ich erzählte ihm, daß ich gerne einen Roman geschrieben hätte mit der Thematik ‘Neunundachtziger versus Tekkno-X-Generation’ oder den neuen Korporationsgassenhauer ‘Der kranke Fuchs’". Dann kam Betroffenheit; ich sah die blonde britische Bankierstochter in einem Sommerkleid. Braungebrannt, sich von ihrem Freund verabschiedend, Dafür hätte auch Connor Camelot verlassen, Lancelot watt inne’ Fresse gehauen (unbedeutetend ob mit der Faust oder auf Säbel) und darüber nachgedacht coram publico Hand an sich zu legen. Während er an Faßmann dachte, moserte Betroffenheit:

"Du, ne, weißt du eigentlich, daß dir Soziale Kompetenz fehlt?"

"Sag hurtig an, Waschlappen!"

"Weißt Du ... Sozialkompetenz bedeutet, situations- und personenbezogen sich verständigen können. Gedanken, Gefühle und Einstellungen anderer Menschen wahrnehmen können und grundsätzlich zur Verständigung bereit sein. Sozialkompetenz ist erforderlich für Kommunikation. Menschenführung, Entwicklung von Gemeinschaften sowie für die Persönlichkeitsentwicklung der Beteiligten in Vorgängen, Proceßen und Abläufen im Miteinander .... Unternehmen....systematisches Denken.... christliche oder humanistische Grundlage....Gesamtheit des Individuums....".

So definierte Wolfhard-du-ne? das. Dürfen protestantische Pullover dies? Erlaubt ihm Dörte Doppelname das? Aus dem off kommentiert dann noch ein britischer Ästhet, ungefragt:

"Der Haß ist, daß mußt du erst noch lernen, intellektuell betrachtet, die Ewige Verneinung. Vom Standpunkt der Emotionen aus betrachtet, ist er eine Art Auszehrung, die alles tötet, nur nicht sich selbst." Wie lange kannst du noch Sozialverträglichkeit vorführen?

Darauf hin erwidert Connor:

"Preußen war ein Identitätsangebot für die Zonis, denen die Wirren der Wiedervereinigung alles nahm, selbst die vielzitierten Nischen. Vierzigjährige Kurlandschlachten: eins, zwei, drei, alles ist vorbei. Es blieb noch nicht einmal der Stolz auf die friedliche Revolution- von der samtenen wird heute noch im Ú Fleku gesungen."

Es ritt an ihren Tisch, der König der Tränensäcke. K. immer noch in Unterhaltungshaft. Beinah-Todesursache: Dummheit.

Gibs auf, 1991 in Hoyerswerda, es war sehr früh am Morgen, die Straßen rein und leer, ich ging zum Bahnhof. Als ich eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich, daß es schon viel später war, als ich geglaubt hatte, ich mußte mich sehr beeilen, der Schrecken über diese Entdeckung ließ mich im Weg unsicher werden, ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht sehr gut aus, glücklicherweise war ein Schutzmann in der Nähe, ich lief zu ihm und fragte ihn atemlos nach dem Weg. Er lächelte und sagte:" Ey du Fidschifotze...ich sing’ doch keine Lieder. Verpiss dich wieder nach Vietnam!" Der Friedhof liegt voll von Bekannten. So etwas hörte man / frau, wenn man Vormittags in wissenschaftlicher Ergänzung zur irgendeiner obskuren Mathematikvorlesung eine Talk-Show (wörtlich: Rede-Schau; besser "Selbstdarstellung") einschaltete. Und erst was einem durch den Kopf geht und die Schamesröte in ihn treibt. Die Gedanken beim sehen einer wirklich schlechten Rede-Schau, in der Verwandte meiner Freunde auftraten: Eins: Margarete Schneinemarkers braucht mal wieder ‘nen Riemen und der Säckin wogender Busen hämmert den Takt dazu. Zwei: Besser wäre noch, wenn sie ma’ richtig durchgeleckt würde. Drei: Neulich in Zentral-West-Oberfranken, sonntags: Die Frauen kochen grüne Knödel, diese müssen um zwölf Uhr fertig sein, denn dann kommen die Männer vom Frühschoppen und um viertel vor Eins wollen sie zum Fußball....

Im Polizeibericht war nichts zu finden über die Leiche des ca. 30 Jahre alten Mannes, der im Stadtpark sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte. Die Leiche wies tiefe, teils vernarbte Wunden auf, die man als Folgen eines selbstverschuldeten Treppensturz erkannte. Ob Angehörige benachrichtigt wurden, ist uns unbekannt. Vermutlich nicht, es gab keine besonderen Gründe, sich genauer mit dem Kadaver zu beschäftigen. Laut ärztlichem Gutachten starb die Person gegen fünf Uhr morgens.

"What she said was sad/ someone hasn’t noticed thatI’m dead/ and deceided

to bury me/ God knows I’ m ready" Morrissey, "What she said", 1985

Sieh es: du steht vor deiner ersten Prüfung, es geht dir so, wie damals, als Blossom in Prag war. Denk’ an die Filme; Erinnere! Wie kann man so einen wahnsinnigen bekämpfen? With heart, faith and steel ! At the end- there can be only one. Die meisten Menschen haben Angst zu sterben. Dies ist nicht dein Problem. Du hast Angst zu leben. Die slawische Möglichkeit eines Restrisikos. Selbst wenn du könntest, du kämst nicht zurück. ‘t Is een soort tovennarij! (Und sie lieben sich doch. Nicht wahr? Mach ruhig den Walter Kempowski) - der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm (sic!). Der Moment des ersten Kusses, Religiös, zärtlich unbedacht. Diese Augen, diese Augen. Vor ‘nem halben Jahr. Ja.Ja.Ja! Wenn’ s ein Junge wird nenn’ es Marie. Abtasten und auch schauend abwägen. "Ja, gehen wir zu mir". Regen, endloser Regen. Endlich wieder diese Angst enttäuscht zu werden. Aber könnte man ohne diesen Thrill leben? Diese Lamas tragen Ohrgehänge aus menschlichen Knochen. Keine Blicke -jetzt! Ich kann kaum mehr den Kugelschreiber halten. What she said was someone hasn’t noticed that I’m dead... Textsignale, Connor, zu deiner These! Hoffentlich verwandeltst du dich in einen Käfer, Schreibtischtriebtäter! Du und dein Erfolg im Leben. Die Liebe, die Liebe, in einer Himmelsnacht! Hangover am Nachmittag. Offenes Fenster bei Licht zieht eh nur Insektenschweine an. Gang durch die Krebsbaracke in Köln bei Nacht; sieh nur: Kimba, das weiße Blutkörperchen! Zeig’ nie deine ehrlichen Gefühle, genauso brilliant ist auch der Preis. So geht es allen nach einer Nacht mit mir und dem Mund der Königin. Ist das alles? Nein, ein blinder Geist mit Kleidung doch schrieb er an diesem Pamphlet mehr selbst als Ulrich Wickert und das Stichword:

But still I’d leap in front of a flying bullet for you-

Morrissey "What difference does it make", 1984

"Wie einsam kann mancher sein, wenn er nicht mit

der ausgehen kann, mit der er will" , Heiko

Schomberg, Toskanareflektionen 1989, unver-

öffentlicht

"Berichte mir."

"Wie anzufangen", nuschelte er in sein Glas, "es war am Kaffeeautomaten kurz vor Elf."

"He, Connor, die Dichtung hat die Kraft, Fesseln zu sprengen."

"Hmmh. Eins: die Aussage stimmt. Zwei: die Aussage stimmt nicht", unterbrach er Duncan. "Doofmann, das traume Harren wird abgelöst von einer Wirklichkeit, die dann doch milde stimmt."

"Weiß ich doch! Sie sagte ‘ kannst du mir deine Smiths-Jacke leihen, ich muß für Medienwissenschaften mal in die Kiefernstraße’, ich meinte zu ihr- das können drei Jahre bewirken -sei mir nicht böse, aber du siehst aus wie ein Weihnachtsbaum!"

"Weißt du noch welchen Titel du der Kassette gabst, als du damals aus Italien wieder ins Rheinland zurückkehrtest?"

"Ja, dadurch und Literatur wird Möglichkeitssinn erst geweckt."

"Groß! Die fleischgewordenen Vergeltungswaffe 2, neutralisiert durch den warmen Schlund der Königin. Nur er konnte die körperlosen Geistwesen, mitsamt dem erschaffenen- und noch zu zerstörendem Universum -vernichten."

"Das ist es doch. Gott werden durch ausgedehnte Intimküsse!" Es war anderthalb Jahr’ vor lilagewandeten ToleranztugendterroristInnen, derer man des Gemächtes verlustig gehen konnte. Da war noch die Fernsehmoderatorin mit dem morbus basedow, die zu debil war, sich für ein medienwissenschaftliches Seminar anzumelden. Dabei wurden nur Name, Fächerkombination und Fachsemester verlangt. Heute verdient Plumperquatsch 20.000 DM im Monat. Die Krajina rechtmäßig besiedelt aber besetzt.

"Wir verabredeten uns zu seinem Theaterbesuch und sie kam zu spät. Ich war damals zu verliebt und überfuhr die Warnsignale."

Die Wirtin entgegnete, in rheinisch-hoffnungslosem Bemühen um Hochsprache: "Mein Mann woar de’ letzte Woch’ zumm Nervenarz’ (gestört durch Menschen, Karlfreitag, 5.IV.’96 um 3.24 Uhr.)

"Ich bin kein moderner Mann. Wenn ich dich nicht mehr lieben darf, will ich nicht dein Freund sein, sondern dich hassen."

"Du schaust und schauerst/ Deine Lippen dünsten/ Der

Himmel küßt/ Und/ Uns gebärt der Kuß"(Abendgang)

Das ist nicht meine Welt

Irgendwo in dieser langweiligen vorneunundachtziger Republik. Joseph B. Wamann hatte eine Autopanne. Es sprang einfach nicht mehr an. Ein Haus, er geht hin, verspricht sich Hilfe davon, klopfte. Die Tür ging auf, eine Familie im Türrahmen, zwiegespalten. Der Vater und die Tochter sind ihm gegenüber betont gastfreundlich. Bieten etwas zu trinken, zu essen und ihre Hilfe an. Der Rest der Familie: Die Mutter. Behaart. Dichter Vollbart. Grimmiger Blick. Sie hat manchmal eine Liasion mit einem Tunichtgut aus Westfalen. Unzählige dreißig Zentimeter große, ebenfalls stark behaarte Kinder. Grotesk. Paarhufer. Sind sie Buhlteufel? Wamann hat Angst. Aus Versehen klemmt er einem der Kinder den Huf in einer Tür ein, abgestreiftes Horn bleibt zurück. Er muß zurück zum menschlichen, genormten Teil dieser Familie. Keine Abenteuer mehr. Doch Spannend. Angst. Angst. Angst. Die Tochter gefällt mir, ich kenne sie. Sie existiert wirklich. Sie ist. Nebel. Joseph B. in einer Umkleidekabine. Dort trifft er eine Freundin und benutzt ihr Haarspray. Er bietet ihr zwei DM für einen Kuß. Zwei langhaarige Männer kommen aus dem Nichts auf ihn zu und behaupten ihn zu kennen. Wamann ignoriert sie. Sein Interesse beschränkt sich auf die menschlich aussehende Tochter eines Vaters. Sie ist kein Paarhufer. Diese Familie ist krank. Oder- Abteilung für Wiederholunsfragentäter- ist Joseph B. Wamann es? Plötzlich fallen ihm drei Finger seiner linken Hand ab. Einfach so. Er muß mit der Tochter intim werden.. Er schlief mit ihr. Sie sagte, sie heiße "Venus libitina". Was für ein merkwürdiger Name. Jenseits ist dann, wenn der Schiedsrichter pfeift. August, stramm stehen!

"Ich ruf’ dich an, okay?!"

Wieder in der Langeweile, so wollte es der Lebenswandel.

"Zum Main, zum Main zum deutschen Main, wer wird des Grales Hüter sein..."

"Während einige es immer wieder schaffen, aus Unmengen Biers Natursekt zu machen, schaffte es nur der große Magier Hilmar Kopper-Field aus Erdnüssen Scheiße zu machen."

"Frankfurt, we ‘ve a Problem - iss ein Topfgericht mit Blinsen!"

Es waren Weißkragenidioten. Zigarettenrauch eingehüllt in 400 DM teuren After-Shave-Wolken los geht´s- der Sucher als Märchenerzähler der Moderne, selten arbeitende Kopffabrik und geplatzte Cheques.

"Hast Du schon mein neues Sakko gesehen, das nur soviel kostet wie ein Mittelklassegebrauchtwagen ?"

Wenig Männer, die sich für Frauen interessieren. Hier. Er sollte eigentlich den widerwilligen Lügenbaron machen. Danke Plastikleute, mit wenig Charakter, noch beschissenere und devot-krankmachende Kundengespräche; eben: Das Inhaltslos gezogen. Wenige sprechen hessischen Akzent der wird hier auch nicht auf Tiefgang gesetzt. Alle Begriffe auf angelsächsisch, um die Leere zu verschleiern. Manchmal schreiben, um nicht total zu verblöden hier alle-so auch Connor?

Fröstelnd und unverfroren werten sie die Splendidisolation als pure Arroganz. Verbindet sie sich mit extraordinären Statussymbolen wie mit prunkvoller Villa inmitten eines gärtnergepflegten Parks, einem silbrigen Gefährt von 600er Sternengröße, einer wesentlich jüngeren, attraktiven Pelzträgerin et cetera, mögen sich Gefühle von Neid zu einem Haß-Staccato steigern. Zum Neid oder Haß gesellt sich karrieristische Begierde, was das Objekt schon aus Abwehr- und Selbsterhaltungstrieb noch einsamer macht.

Was zur Hölle ist eine Splendidisolation...?!

Polizist: "Was haben sie denn da?"

Biedermann: "-ich?"

Polizist: "Wenn man fragen darf."

Biedermann: "Haarwasser."

Conner sagte: "Österreich hat sich den 68iger Kulturbruch erspart. Achtundsechszig, das ist unter anderem in der Bundesrepublik die konsequente Absage an Pflicht, Staat, Institution, Gemeinschaft , "an die haltenden Mächte" gewesen zugunsten eines zersetzenden, alles durchsetzenden Individualismus und falsch verstandenen Liberalismus. Dann zieht er die Kopfhaut, das betroffene Organ, nachdem er sie von einem Ohr zum anderen durchtrennt hat, vom Schädel, das Geräusch war jedesmal unschön. Das Reißen beim Skalpieren klang wie das Öffnen einer billigen Glanztrainingsjacke mit Klettverschluß. Er war im begriff, sich vom Thema fortzubewegen, dies konnte nicht sein, denn dieser Kelch ist - gesellschaftlich betrachtet - an Österreich vorbeigegangen. Das pays réel gibt es noch. Die political-correctness-Zensur ist noch sehr sanft- und ich wünsche mir, das es so bleiben mag. Bei österreichischen Promotionsfeiern, alle Professoren im Talar, stehen Korporierte als Ehrenwache im Vollwichs neben seiner Magnifizenz. Rituale Initiationsriten gliedern und strukturieren die Gesellschaft, formen sie zur Gemeinschaft. Der deutsche Jesuslatschenträger, der sich seine schmucklose Promotionsurkunde bei der Poststelle der Universität abholt, weiß gar nicht, um wieviel seelische Nahrung er sich gebracht hat, bzw. gebracht wurde. Die Ollivetti ist heuer meine wirkungslose Waffe, ich bettele um / mit Gefühl. Derweil der Araber am Niederrhein steht, werft ihr Molotowcocktails auf Asylanten, auf territorial herausgeforderte; Richtig? Falsch? Nie festlegen, was? Mir schlägt noch nicht mal Empörung ins Gesicht. Blut, Blut und Kekse, Blut, Blut und Kekse! Nennt es Wahnsinn, Kunst und Wahnsinn, Krampf und Blödsinn. Was bedeutet ein Seidentaschentuch in dieser Schöpfung? Du wirst es verlieren, alles unter ungeheurem Druck! Blut, Blut und Kekse, Blut, Blut und Kekse! Gesucht und lebend, man kann sich nicht allem entziehen, auch nicht durch aggressives Weglaufen. Und morgen? Morgen gieren wir nach: Blut, Blut und Kekse, Blut, Blut und Keksen....Die Haarfarbe deutsch, ich leide nicht daran, ihr Toren, es geht um sie, die mir zeigte, daß es auch ganz andere Dinge als Leiden geben mag, mit denen man trotz Befall bestehen kann, in dieser, immer mehr auf den Einzelnen, auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Welt, die die leere Worthülse "Selbstverwirklichung" zum goldenen Kalb erhoben hat, ist es unser Auftrag, Alternativen aufzuzeigen und anzubieten.

"Mehr Pathos!"