" Ich versuchte zu schreiben, ich existierte kaum, meistens

tippte ich dreckiges Zeug..." (Zwei Trinker, Charles Bukowski)

Kaffeerauschgeplauder, nur ihm kann man treu sein.

"Ich will nicht länger mit dir zusammen sein, Connor."

Es waren Wochen voller Elend, Strapazen, Leid und Tod auf beiden Seiten der Front, wo Menschen wie Tiere zu vegetieren gezwungen waren und trotzdem beispiellose soldatische Leistungen vollbrachten.

Den Glauben nur benutzen, um die Massen zusammen zu halten. Das traume Harren wird abgelöst durch betäubte Wahrwelt, die endgültig milde stimmt. Ob auf Seite sechszehn oder Seite siebenundachtzig - unerheblich - es geht um das Einfangen eines Lebensgefühls! (" Er ist rothaarig von Natur aus, rothaarig....") Schreiben bei Kerzenlicht, Liste unvervollständigt. Es ist vergleichbar mit dem alleinigen Feiern einer Abschlußkneipe... vermutlich. Ich komme mir lieblich vor wie Goethe. Doch ich kam immer später als er. Ich bin das akademische Korps, das ich eigentlich nicht sein will! Nicht verdient habe. Warum nicht . Bismarck-Reich und Rheinbund-Staat, ich kenn’ die Folge dieser Addition nicht. Warum auch, ich bin als Deutscher ungestüm, einfältig, streit- und trunksüchtig. Also ab in ein Ausflugslokal im Binger Loch. Kunst ist Tod ist Kunst. Von Campingplätzen kommend, tummeln sich die deutschen Fahrradfamiliengemeinschaften, die das Ufer zur Lebensbedrohung machen. Kevin-André, mit neongelbem Plastikhelm geschmückt, als Vorausposten schlingernd, Kindermilzschnitte, Vati und Mutti, das Cellulitisgesäß in helmfarbene Stretchhosen gezwängt, bilden das Verfolgerfeld. Wenigstens spielt niemand flippigen Acid-Jazz wie in der Mainmetropole. Connor erhascht Sprachfetzen von zwei Joggern, ihrer gefährlichen Tätigkeit im Palmengarten scheinbar entronnenen Literaturliebhabern: "Nein, das tut kein Autor"

"Jaja"

"Wenn einer ‘ne neue Form findet"

"Ja?"

"Dann nutzt er sie auch"

"Jaja!"

Was eine Nation als ihre elementarste Schicksalsfrage betrachtet, ist von Volk zu Volk verschieden und Zeitenwechseln unterworfen. Für die Deutschen war es am Anfang des Mythos 20. Jahrhundert, der Platz an der Sonne, von dem die Existenz abhing, in der Mitte der Lebensraum im Osten. Am Ende, so scheint es, ist die Frage von Wagnerischer Schwere, die nach der Höhe der Abgeordnetenbezüge. Es ist ein buntes, gemütlich zusammen wohnendes Völkchen von Prostituierten, Drogenabhängigen, Juristen, Jugendbanden, Fußballhooligans, Ärzten, Sonnenbebrillten Geisteskranken, Hausfrauen, Amokläufern und sonstigen Verbrechern. Connor belauscht ein Gespräch in der U-Bahn. Sie hatte ihre Menstruation, der Kahlköpfige wollte ein alternatives Kompliment machen und sagte, freudestrahlend in Erwartung eines Lobes: "Boar, schade das du momentan außer Betrieb bist!"

"Widerlich!! Wie ein gemeiner Bauarbeiter!"

Was konnte die Wiking-Jugend bloß gegen Bauarbeiter haben?

Die schlimmsten bleiben die Intellektuellen - sie kannten das Volk nicht. Völliges Fehlen einer Demutisierung, von wenigen bei Bier ertrunken und erfordert. Eben doch: wohnen, dämmern, lügen. England ist die perfekte Drogensucht für einen Konservativen.

Er stand auf dem Klo und pinkelte. "Wer war noch der Neffe von Spartacus? Negercus, hahaha"

Im stehen, Deckel hochgeklappt. Es war dunkel draußen, spritzte wenig und im hochgeklappten Mansardenfenster sah er spiegelverkehrt eine Auseinandersetzung. Dies faszinierte ihn über Wasserlassen und Nachtmahl hinaus. Gegenstände in einer 1 - 2 Stockwerke tiefer gelegenen Wohnung flogen, minutenverzehrend. Dann wirkt eine Person die andere, Geschlechterbestimmung unmöglich, das Opfer hatte lange Haare und kann ein Mann gewesen sein. Manchmal bleibt auch einer liegen - dies war auch diesmal so. Vielleicht war er Zeuge eines Totschlag geworden, wer wird das schon herauswinden; Opfer rechts oder links, die Erinnerung verfliegt, dann geht Ignorantenmann weg. Ohne Händewaschen. B. huschte in die Küche, am Klo vorbei, wo Connor stand und das tat, was sie nur im sitzen machte, dafür aber bei geschlossener Tür. Er trank Heineken aus der Flasche, mehr negatives gab es nicht zu berichten, als er die Polizei rief.

"Du hast mich erschrocken, Du dunkler Schatten!"

Er wünschte dem Molekülmann einen Zehenzettel, dann ging er in die Uni, die keine war. Aus dem Radio hieß es, "Sie verkauft Zufluchtsorte..."

Er führte den Freudentanz einer liebeskranken Kakalake auf.

"...it’s cruesome that someone

so handsome should care..."

"Bleib Du Du. FAntifa."

Humboldt wird in Emm tagtäglich vergewaltigt- die freie Lehre mit einer roten Billiardkugel im Maul.

"Andrea Horn das Ding in den Mund stecken, das wäre doch deutsch-deutsche Verständigung", dachte er sich. Und als Flugblatt ein sicherer Selbstmord. Die einzige im Fachbereich, die sich feminin bewegen konnte, hatte das absolute Gurkengesicht. Auch die fröhliche Wissenschaft konnte sie nicht retten. Gurkennase ging wie eine Frau und schleimte wie ein Mann. Von der Warte des kranken Fuchs aus gesehen sind es Bekenntnisse eines Außenseiters. M. ist eine schöne Stadt. Göttingen auch. Sogar Bremen könnte es sein. Wie können so schöne Städte einen solchen Scheißdreck ausbrüten ? Man kann dort ungefährliche Dinge studieren und müßte sich dann nicht selbst bemitleiden und nahezu unberührbar werden wegen des Toleranztugendterrors political correctness. Definition eines Kommilitonen :"pc ist, wenn man, ähem, pc ist, wenn mensch etwas dummes sagt und dann alle auf ihn einschlagen (bildlich gemeint ?), aber mit fairen Mitteln, also ohne Schreib- oder Publikationsverbot." Ich studiere Politik und habe Verlangen nach einem Automatenkaffee. Unfair gehandelt. Darauf hin der erste große Fehler, korrekt beschrieben: Mann/Schwuler fragt seineN FreundIn: "Soll ich dir einen Kaffee mitbringen ?" Die beiden lila gekleideten kurzhaarigen Frau/Lesbe/Mädchen, wittern sofort chauvinistischen Sprachfaschismus. Ich rückgratloses Schwein in den Grenzen von 1989 ! Wie konnte ich den Versuch wagen, zuvorkommend zu sein. Solche Dreckskerle gehören auch zu dem Ungeziefer, die Damen (nicht Frau/Lesbe/Mädchen) aus dem Mantel helfen würden ! Benimmskinheads, geistige Brandstifter wider die Emanzipation. Es ist noch nicht vorbei und er schlecht. Erinnere ein Flugblatt, daß vor geraumer Zeit auslag und in dem die Frage gestellt wurde: "Warum wird Marburger Politik zumeist von weißen heterosexuellen Männern mit bundesdeutschem Paß gemacht ?". Ich übe Normalo-Terror aus. Der Kaffee verfehlt seine Wirkung nicht, also suche ich die Toilette auf. Um das Repressionsfaß zum überlaufen zu bringen, wird dort tatsächlich im stehen (!) gepinkelt. Diskriminierungsausscheidung. Einem rechtsradikalen Schmierspruch ("Braun zu braun gesellt sich gern") entgegnet mensch antifaschistisch mit "Du HitlerIn !" Ich muß grinsen. Warum ergehe ich mich in diesem charakterlosen, unreflektierten Terror und schade meiner bewußten Umwelt? Es ist an der Zeit, daß ich mich beim GÜV mal so richtig andenken und durchreflektieren und andenken lasse. Beim entspannten Lesen im Buch eines Marburger Politologieprofessors (Titel: Den vorläufigen Endsieg des Kapitalismus begreifen), denke ich sehnsuchtsvoll an meine Zeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zurück. Eine Zeit, in der ich noch nicht begriff, daß Toleranz, freie Rede und intellektuelle Redlichkeit die Worthülsen sind, die die bürgerlich-patriarchale HERRschaft stützen. Und die schlimmste Leiche im Keller kennt man weder im Antifa-Ratschlag, noch im Frauen/Lesben-Referat: ich bin Verbindungsstudent.

Schade nur, daß man den Zieher beim Walroßmann nicht mehr sehen konnte.

"Danke, Connor, daß du dich noch erinnerst."

Wladiwostok näherte sich im Sauseschritt. Er hatte sich nicht in eine Zeugin Jehovas verliebt und durchlebte trotzdem eine Ohne-Worte-Trennung. Eine junge Eurasierin sitzt in einem leichten Sommerkleid auf einem Sofa. Niemand will sie beschlafen. Sie liest in einem Buch Die wahre Geschichte vom blaßblauen Bocksgesang.

Aus dem Hintergrund müßte Rahn rufen, Rahn ruft:

Etwas selbstverständliches ist verschwunden, hat sich aufgelöst und hinterläßt zur Erinnerung ein Wort.

Es gibt das Wort Deutschland. Deutschland, das Land der Deutschen, ein Wort ohne Anwendbarkeit... Einmal schrieb ich einen Satz, mit dem ich mir meine Schwierigkeiten zu erklären versuchte. Ich schrieb ihn mitten auf ein leeres Blatt, als Vertretung aller anderen Sätze, die dort hätten stehen sollen und nur durch ihn zunichte wurden: ‘Deutschland gibt es nicht mehr.’ Das war es. Mehr gab es nicht darüber zu sagen. Trotzdem blieb ich unruhig. Ich mußte diesen Satz verstärken, ihm eine Erläuterung geben . Ich schrieb: ‘Es gibt die Bundesrepublik und die DDR, es gibt die ehemaligen deutschen Ostprovinzen, die jetzt zu Polen oder der Sowjetunion gehören, aber es gibt nicht mehr Deutschland. Und es wird es nie mehr geben.’ Das klang, als wollte ich mir etwas einhämmern, das ich nicht fassen konnte, nicht begreifen wollte, obwohl es ein einfacher Tatbestand ist , den zu fassen und festzuhalten ein einfacher Satz genügt- : Deutschland gibt es nicht mehr."

Aus dem CD-Player kam We hate it when our friends become successful / And if they ‘re Northern, that makes it even worse / And if we can destroy them / You bet your life we will...

"Möchten sie ein Stück kalte Pizza?"

"Gerne."