"Davon geht die Welt nicht unter dreh’ ich mich manchmal im
Kreis, einmal geh` ich wieder unter, einmal werd’ ich wieder
Mittelmaß" (Connor nach Zarah, weil er die Leiden wollte...)

Der ungepflegteste Dandy des Abendlandes lag auf seiner Matratze und dachte zuviel. Die Polizeibeamten würden ihn mit fahlem Gesichtsausdruck und einer visa-card im Mund finden, einen Abschiedsbrief aber nicht. Im Krankenhaus würde ihm dann der Magen ausgepumpt werden und er wäre betäubt zwischen Wahrwelt und Totenfluß. Nur schemenhaft nähme er wahr, wie er in die Psychiatrische Anstalt zur Weiterbehandlung überführt würde. Dann wäre alles einfach. Joachim Witt wußte wovon er sang und die Ärzte hätten ihn unter ständiger Beobachtung, weil sie eine Wiederholungstat nicht ausschlössen, betroffene Verwandte kämen und würden Fragen stellen. Die Ärzte wissen nichts und Connor schläft sehr viel, träumt sehr viel, raucht sehr wenig was der Gesundheit nicht abträglich sein wird. Er wird sehr viel nachdenken und die impertinenten Doktores hassen, weil sie seine Gründe nicht kennen und denken, er würde nochmals versuchen sich umzulegen. Am Ende dürfte würde er mit hohen Doc’s ohne Schnürsenkel ‘rumlaufen und diese würden unweigerlich zu Pantoffeln. Er wäre nicht verwirrt, daß war ihm klar, als er schnarchend spekulierte, er hätte gar nicht versucht, sich wirklich zu töten, vor allem nicht irgendeinen linkskatholischen "Es-war-ein-Hilfeschrei-von-Malte"-Mist gemacht, denn er war Spieler. Tabletten einwerfen, Schnappes trinken, dem Leben zeigen, daß er nicht an ihm hängt, daß es ihm egal ist, daß er sich darüber erheben kann. Daß er es nicht nötig hat, nicht nötiger als andere. Wenn die Kerze ausgegangen wäre, wäre was nach dem biologischen Ende gekommen. Vielleicht auch nicht und vermutlich wäre alles noch schlimmer geworden. Immerhin hätte man ihn in einem hellen Sommeranzug gefunden, beige mit Panamahut und Romika-Slippern, inklusive rosa Einstecktuch im Januar. Hauptsache die Presse stimmt. Jetzt, da er dann überlebt haben würde, hätte die Existenz gemerkt, wie entschlossen er war, daß er, wann immer er es wollte, eine Möglichkeit hatte, seine menschliche Hülle aufzugeben. Abzutreten von der lächerlichen Bühne, keine Rollenspiele mehr mit Zuschauer- und Bewundererschwund, und sehen, ob es höhere Wesen gibt. Gott, Q oder Burger-King zeigen, daß er nicht an Tatsachen krankend weiterlebt, sondern als Gottvaterlemming seine Auseinandersetzung ohne Schaden für die Seele beenden kann, einem Leibgerichte gleich. Den physischen Tod nicht fürchtend, aber als Grenze akzeptierend, das urirdische Leben schon die Form des Todes, die Totgeburt des Lebens, Resignation und jede Menge anderen Quatsch. Er kratzte sich am Sack. Hustete, schnappte nach Luft, nahm die Embriostellung ein und versuchte es zu ende zu denken. Die Schwester vom kleinsten gemeinsamen Nenner war wohl Bonnie Tyler. Den biologischen Tod auslachen, auf Zellteilung scheißen, die nach 120 Jahren das Licht als letztes ausknipst und selbstbestimmt leben - und sterben. Es gibt keinen Gott obwohl er es sich wünscht, es gibt Burger-King, die trivialen Dinge können niemals so entwertet werden, wie der Ehrbegriff. Oder doch liebt er sie so sehr, die körperlichen, irdischen Dinge, Zwiebelringe, Pizza, Fellatio so daß sein Leben mehr als inkonsequent geführt wird. Er müßte also absolut enthaltsam leben, da nichts einen Wert hat. Ergo, dachte er, dieser Mensch würde enthaltsam vor sich hinleben und desillusioniert nach dem Sinn des Lebens fragen, müßte aber aufgrund der Tatsache, daß es keinen Sinn, keine allgemeingültigen Werte und Ziele gibt - oder mehr gibt - an diesem Paradoxon verrückt werden und auch nach dem Tode, der dann am Ende nur biologischer Natur ist, als Sucher weiterhin wahnsinnig nach dem Sinn des Lebens forschen, den es nicht gibt. Dieser Strebende hätte wirklich in die Scheiße gegriffen. Aber es gab noch einen Funken Hoffnung für Connor. Nicht nur, daß es kein Nichts gibt, wenn es nichts gibt, er würde das Nachdenken aufgeben, wenn er den Grund einsähe. Aus der Angst heraus, Alkoholiker zu sein, trank er nicht mehr und die Arbeitslosigkeit führte zu unguten Reflektionen über sich. Am nächsten morgen waren diese Art Gedanken verschwunden und er war sehr zornig, daß er wenig und schlechten Beischlaf hatte. Außerdem nahm Blossom ihn nicht in den Mund. Es war nicht ihr kontroverses sexuelles Verlangen, er wollte ein Dokument anfertigen, das für ein bißchen Wirbel in ihrer Beziehung sorgen und ihm Jahrhunderte später recht geben würde. Er stellte sich vor, wie er in der Anstalt auf Toilette gehen würde, dort auf die Trennwand Nimm dir das Leben es gehört dir und Kafka sucks mit blauen Edding 500 schrieb um dann auf unsorgfältig ‘rausgerissenen gelben Zetteln einen Brief an Blossom begänne...

Nach einem recht dilettantisch durchgeführten Selbstmordversuch würde er schreiben:

"Ich glaubte, das Leben würde sich abspielen wie eine geistreiche Komödie und Du würdest eine der vielen anmutigen Personen darin darstellen. Es erwies sich als ein abscheuliches, abstoßendes Trauerspiel..."

( Stille Gefängnispost )

"Körper und Geist. Ein Abschiedsbrief.

Hallo Blossom,

ich weiß nicht ob dies die richtige Anrede in einem Quasi-Abschiedsbrief ist. Wir sollten aufhören, uns etwas vorzumachen. Sex ist für mich etwas wie essen, trinken, fernsehen, lesen. Bestandteil des Lebens! Ich weiß nicht ob mir unsere Beziehung noch etwas gibt. Ich liebe Dich und das müßtest Du wissen. Ich will Liebe, eine Freundin, wie Du sie bist, und...ein erfülltes und glückliches Sexualleben. Ich bin zerrissen. Je intensiver ich darüber nachdenke, desto häufiger muß ich einsehen, daß ich beides nicht mit Dir haben kann. Keine Chance mehr für uns beide! Du kannst, Du willst Dich im Bezug auf körperliche Liebe nicht ändern - und ich auch nicht. Wir sind seit drei Jahren zusammen und ich bin seit mindestens zwei Jahren sexuell frustriert. Deswegen oft unausgeglichen und streitsüchtig, vielleicht sogar depressiv. Wenn ich keine Freundin hätte, würde ich mir eine für’s Bett suchen. Das ginge dann auch nicht lange gut, da ich jemanden für eine geistige Beziehung, (Liebe?!) brauche, jemanden, den ich wirklich auch geistig liebe. Dich. Diese Situation war mein damaliger Trennungsgrund. Einziger Unterschied: Alles genau anders herum. Es könnte sein, daß ich mich von Dir trennen will, weil ich Liebe, Zuneigung ecetera habe, aber sexuelle Befriedigung suche. Langeweile durch Wiederholung. Langeweile durch Wiederholung. Drohungen der Art "schlafe dreimal die Woche mit mir" nützen genauso wenig wie Beleidigungen und Bosheiten von meiner Seite wie "Du bist frigide.", sie verunsichern Dich nur nochmehr. Also: Das Ende unserer Beziehung ?! Grund: Ich will Sex!

Ich will aber nicht, daß Du gelangweilt mit mir schläfst, nur um unsere Beziehung zu retten. Bringt nichts! Es gibt keinen Ausweg. Hoffnungslosigkeit. Hoffnungslosigkeit meiner Situation. Ich muß egoistisch sein, an mich denken. Oft genug blieb ich unbefriedigt "auf der Strecke", war körperlich und geistig unerfüllt. Das war nicht schön! Aber es geschah, geschieht oft. Ich habe mich zurückgehalten, sexuelle Frustration erduldet, weil ich Dich liebe. Aber das hat meine Liebe umgebracht. Ich habe wieder den Mut gefunden, auch dramatisch, bzw. kitschig zu formulieren. Es gibt keine Hoffnung, Blossom!

Ein Gedankenstricher, sich in den Hirnvordergrund spielend: Auf dem Fisch- und Kommunikationsmarkt kauft er Sardinen, die er gern roh und sofort verspeist. Sein intellektueller Anthropohagismus wird nachmittags ausgelebt, wenn er sich nach der Mittagsruhe und der Ansammlung von Semi-Kraft, zum Beischlafen mit seiner italienischen Haushälterin zusammentut. Er fühlte sich wie ein Pharaonentöchterchen, beschnitten durch das Strafrecht: Sie nahm sich nen gutgebauten Sklaven aus Nubierland und dieser wird danach erschlagen und verscharrt. Am Nachmittag pflegt er seine Melancholie wie andere ein schwerbehindertes Kind. An diesen Tagen reift der Entschluß, manches Mal mehr Gin zu trinken als Queen Mom.

Zwei ziemlich groteske Möglichkeiten:

a) Du gehst mit mir ins Bett, nur um mich zu halten, mich nicht zu verlieren, weil Du mich liebst. Folge: Du bist gereizt, frustriert, unausgeglichen, streitsüchtig. Also wie immer. Blossom, beherrscht der Körper den Geist oder der Geist den Körper?

b) Ich halte mich zurück, unterdrücke quasi meine eigene Sexualität. Ich gehe auf Deine Bedürfnisse ein, Streicheln, Zärtlichkeiten, Umarmungen, kein Geschlechtsakt. Wenn es dann zum Verkehr kommen sollte - wir haben ein halbes Jahr nicht mehr miteinander geschlafen! - so ist es häufiger der Fall, daß Du dann einen Orgasmus hast, Dir dann etwas weh tut - ich nicht weitermachen möchte - weil Du Schmerzen hast und...unbefriedigt und frustriert bin! Dadurch werde ich dann schnell aggressiv, verletze Dich durch Worte wie z.B. "vielleicht finde ich mal jemanden, der das mitmacht", Du weißt was ich meine, Oralverkehr, ob passiv oder aktiv. Deine Reaktion ist: "Such Dir doch ‘ne Andere."

Also - jedesmal wenn ich verärgert und unglücklich bin, lasse ich es an Dir aus. Natürlich wirst Du schon ein paarmal mit mir geschlafen haben, ohne es zu wollen. Dies war aber nur das schlechte Gewissen, weil Du mich schon oft sexuell enttäuscht hast. Ich war dann traurig und elegisch. Du brauchst einen liebevollen, verständnisvollen Menschen, der Dich liebt und es akzeptiert, daß Du ein Egoist bist, der nur nimmt und recht selten gibt. Daß Du Dich immer verwöhnen lassen willst. Jemanden der akzeptiert, daß Dein Verlangen nach Geschlechtlichkeit vielleicht nur ‘n paarmal im Jahr zum Vorschein kommt. Ich kann dieser Mensch nicht sein! Ich akzeptiere es nicht! (Nicht mehr!)

Erinnere es, Blossom! Früher hätte ich Dich jeden Tag stundenlang verwöhnen können, mit streicheln, küssen - aber da hatten wir noch ein "vernünftiges" Sexualleben. Du warst sexuell noch aktiv. Dieses harmonische Funktionieren ist eminent wichtig für mich! Wir leben in zwei Welten, in verschiedenen Welten, Du in Deiner, ich in meiner. Wir werden in dieser Hinsicht wohl nie mehr zusammen finden. Es erscheint, als hatten wir im Bezug auf Sex nie eine gemeinsame Welt.

Ich liebe Dich, aber willst Du, daß ich Dir irgendwann einmal sagen muß, daß ich mit einer anderen geschlafen habe, während ich mit Dir "zusammen" bin? Willst Du das wirklich ????

Ich habe keine schöne Lösung mehr, lies diesen Brief bitte ganz aufmerksam! Vielleicht hast Du ja eine, obwohl es eigentlich nur eine geben kann: Trennung!!!!

Keine Entschuldigungen mehr. Ich wollte Dir diesen Brief schon zehnmal schreiben und habe ihn immer wieder zerrissen. Aber irgendwann, irgendwann wirst Du diesen Brief einmal bekommen. Wenn einmal der Moment der totalen Entfremdung innerhalb unserer Beziehung gekommen ist, eine Entfremdung wurzelnd in körperlicher Disharmonie, ein Moment, in dem ich nicht mehr weiter kann, weiß, will, werde ich Dir diesen Brief aushändigen. Ich habe keine Kraft mehr, Blossom! Resignation! Im gleichen Maße, wie es Dir "nichts" bedeutet, bedeutet es mir sehr viel, vermutlich mehr als unsere Beziehung.

Wir bleiben Freunde,

Connor."

Es war das Jahrzehnt, in dem er nirgendwo war. Nach diesem Brief würde er Hunger haben, das Pflegepersonal zu bestechen versuchen, dies gelingen, und deshalb eine Pizza von außerhalb bestellen. Er rief bei seiner Stammpizzeria Charon an, die Pizzen auch außer Haus lieferte und bestellte eine Familienthunfischpizza mit extra viel Käse und Knoblauch. Alles wird für den Abend gutgegangen sein und dann wird er nach dem Aufwachen und einigen Jahren merken , daß er in dieser Woche hätte trinken sollen, ihm das Vokabular zur Beschreibung einer sexuellen Beziehungsanalyse fehlte und ihm nicht bewußt war, was er noch kennenlernen würde...

Seines Hirns stellte folgendes Menu zusammen: Grauer, wolkenverhangener Balkanhimmel, Connor würgte einen Freund, der nach Luft röchelt, sein rechter Arm wirkt auf die Sauerstoffzufuhr wie ein Schraubstock. Die langen blonden Haare - untoupiert - hängen schweißverklebt im glänzenden unrasierten Gesicht. Dieses zeigt Entschlossenheit, auch wenn keine Tötungsabsicht vorliegt.

Connor und Blossom, küssend in der Mittelstadt.

"Du Deutsch?. Deutsch gutt!"

Man mußte nur Derrick oder Loriot schauen, um alles über die Frühgeschichte der Rhein-Alpen-Schweiz zu erfahren. Eine Hommage an kitschige Liebesfilme mit adretten Menschen? Blossoms Hand fährt durch seine schwarze Tolle. Die Hexe trägt hochtoupierte braune Haare, wichtige triviale Aüßerlichkeitsänderungen im Vorfeld; ihre rotlackierten Fingernägel müssen kein Zeichen sexueller Signalwirkung sein, ein Photo vor Augen, das sehr alt war. Ihn aber nie los ließ. Er schlief nicht, er konnte deutlich Bilder sehen, irgendwann gibt’s immer ein erstes Mal. Panic on the Streets of Flandern, Panic in early-80s-Birmingham. Connor mit Claire und anderen ihm wichtigen Menschen. Die klassenlose Gesellschaft überwintert im Modus egalitärer Umverteilung. Leere Bierkrüge stehen auf einem weißen Plastiktisch, als "erheitertes Kunstwerk". Claire umarmt ihn und zieht an einer Zigarette, ihr Blick geht in’s nichts. Er will berühmt werden, auf der Insel, auf dem Kontinent, whatever, er schaut gequält, das Lächeln nicht überzeugend und fühlte sich schlecht und unglücklich, war es aber nicht.

Er zeigte ihm fünf Finger seiner linken Hand, leicht vorm dem Oberkörper ausgestreckt. Der Gegenüber blickte, grinend.

"Du warst Viktor, Viktor fährt weiter!"

"Nein, ich war nur vier Tage voll!"

"Nein, du warst fünf Tage voll."

Ihm war als habe er seinen Körper verlassen und schaue auf die behindernde Hülle, die Abstinenz ließ ihm anders werden; darauf war er nicht vorbereitet.

Connor in einem Korridor, ein grauer enger Korridor, wie das Verbindungsstück zwischen Flughafen und Flugzeug, stark schwankend. Viele Türen, er sucht jemanden und weiß, daß der Moderne Mensch nicht entfremdet ist, also öffnet er eine Tür. Und noch eine. Eine nach der anderen. Er rief hysterisch, "warum, warum?", und in einem Zimmer stand ein großes gelbes Telephon auf schwarzem Bodensatz. Connor hebt den Hörer ab und ruft, "Warum! Warum?". Höhnisches Gelächter erfüllte prompt den Raum; er fühlt sich beobachtet und dreht sich um ...im Türeingang steht eine nackte Frau. Und es scheint Daphne zu sein.

Ein ängstlich lamentierender Connor, gottseidank nicht ohne Suchtmittel anzutreffen. "Bist du es, Connor", fragte er schlaftrunken. "Ja, ich bin es, Connor!" Zigarette im Mund der seltsam schief wirkt, die Rechte hält ein Bierglas, ich kenne dieses Bild, mit der linken gestikuliert er wild um einseitige primitive Lautkommunikation zu unterstreichen. Doch er hört sich nicht zu, der Alleinunterhalter und Selbstdarsteller in Laibach.

Er war wach für einen Augenaufblick, trank einen Schluck Wasser und zog ihn schreckende Parallelen zu der Zeit, als er den Versuch wagte, die Welten zu wechseln.

Connors Aufenthalt in Italien zwecks Besuch eines Psychobillyfestivals. Stopp an einer ligurischen Tankstelle um sich mit Neubier einzudecken. Was ihm spontan, nahezu unauslöschlich dazu einfiel: Ein unübersehbares, unverwundbares, aufdringliches Plakat. "Auto e Moto. Lavaggio a Mano." Diskrepanz zwischen nie gezeigten Gefühlen und Feigheit. Daphne weit weg, im Kontext ohne Bezug, aber in sich stimmig. Eventuell pannend.

Connor im Gespräch mit einem englischen Fallschirmspringer, der sich nach Daphne erkundigte, sie ganz weit weg, im Schlepptau hat er zwei Deutsche - beide betrunken - die er auf dem Festival kennengelernt hatte. Es kam zur Völkerverständigung. Er ist nüchtern und ihm ist selbstmitleidig.

"Verschwinde aus meinen Gefühlen, Daphne!"

Connor wachte auf. Er ging auf die Toilette und rauchte eine Zigarette. Kein Brief nach Polen. Er wollte nicht mehr hier sein, er wollte woanders sein, auch wenn das Lachen nicht anzufinden wäre. Doch er war eigenverantwortlich hier und schlurfte zurück ins Zimmer, er war ausgepumpt. Ihm fielen langsam die Augen zu. Doch schaute er aus dem Panoramafenster über’s Feld.

Ein erdfarbener Turm, der in den grauen Himmel zeigt, er hat schon symbolhaftere Einstellungen und Kritiken zum Dasein erlebt. Als passiver, nie gefragte, doch aufmerksamer Beobachter. Diese Zeit ist unwiderbringbar weg und der Abstand wird immer größer. Das ist nicht wiederholbar - der Turm hat viel gesehen, auch Löcher des Bewußtseins.

Grau, grau, grau, Kinder, die Drachen steigen lassen, leider keine Überlandleitungen und ein langweiliger Linienbus fährt seine langweilige Route. Eine Sektflasche steht am Horizont, sie ist gigantisch, doch es beginnt zu regnen. Auf einmal fährt dieser Bus rückwärts, denn der Mann am Steuer hat sich verfahren, Fahrgäste, Schwarzfahrer auch, wundern und beschweren sich. Ein ungewöhnliches Ereignis, ein unfreiwilliger Ausbruch aus der Monotonie, die so beruhigend sein kann, begingt durch einen menschlichen, grauen Fehler. Eine kurzweilige Begebenheit in dieser Stadt voller Werturteilen, Wertungen, Werten, Wert und Trivialität. Es war eine unruhige Nacht. Blöde Vögel zwitschern.